Sonntag, 4. März 2012

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ACHTUNG :

Da in diesem Blog mein Foto-Speicher voll zu sein scheint, habe ich eine neue Seite als Fortsetzung angelegt.

Bitte zum Lesen der Fortsetzung
daudau1.twoday.net als Adresse eingeben,

nicht wie vorher:
daudau.twoday.net
(also jetzt noch die 1 dazu!)

Samstag, 3. März 2012

Heute hatte ich es nicht so eilig mit dem Aufstehen. Nach einem Reiskloß-Frühstück habe ich die Kopien von der vergangenen Woche sortiert, Wäsche gewaschen, und an meinem Vortrag für nächste Woche weiter gebastelt. Zum Mittagessen gab es zwischendurch japanische Instant-Nudeln aus dem Becher.
Kurz vor 15 Uhr bin ich los Richtung Nerima (westlich von Shinjuku). Mit zweimal Umsteigen in Akabane und Ikebukuro war ich fast pünktlich, um 16.01 Uhr am Bahnhof Takanodai.
Kan war mit dem Fahrrad gekommen, um mich abzuholen. Auf dem Weg zum Haus der Omiyas konnten wir uns schon ein bisschen unterhalten. Unterwegs habe ich auch den blühenden Pflaumenbaum an einer Straßenecke geknipst. Und wir trafen zufällig auf Yokos Vater, der gerade einen kleinen Spaziergang machte.
Bei ihnen zuhause war Yoko noch fleißig in der Küche beschäftigt, und Moe lernte in ihrem Zimmer. Sie ist jetzt in der 11. Klasse ( ab April in der zwölften) und muss – wie die meisten Kinder in ihrem Alter – viel für die bevorstehenden Prüfungen in einem Jahr lernen. Meine Kinder können sich sowas wahrscheinlich gar nicht vorstellen!
Im oberen Stockwerk, in einem Tatami-Zimmer waren die Puppen fürs heutige Hina-Matsuri (Puppenfest) aufgestellt. Die haben wir uns erst mal angesehen und dort Fotos gemacht.
Dann ging es wieder runter ins kuschelig warme Esszimmer. Dort ist auch an der Schiebetür zum Garten ein etwas größerer Käfig, in dem der kleine Hund der Familie (Hana heißt er wohl) den Großteil des Tages verbringt. Er hat sich relativ schnell an meine Anwesenheit gewöhnt (und aufgehört zu bellen). Yoko und Kan haben mit mir grünen Tee getrunken, japanische Süßigkeiten gegessen und wir haben uns recht gut unterhalten. Ich kenne sie ja seit meiner Studienzeit in München. Da konnten wir ausgiebig in alten Erinnerungen schwelgen.
Zum Abendessen kam noch Yokos Vater, der im Haus nebenan wohnt, dazu. Er hat früher an der Unversität Germanistik unterrichtet (so wie Kan und Yoko jetzt auch) und deshalb auch ein bißchen auf Deutsch mit mir gesprochen.
Moe kam zum Essen auch noch mit dazu. Sie ist in den vergangenen sechs Jahren, in denen wir uns nicht gesehen haben, tüchtig gewachsen, und ein hübsches junges Fräulein geworden.
Es gab leckere Chirashi-Sushi (alle Zutaten in einer Holzschüssel mit dem Sushi-Reis verrührt), Suppe und Beilagen. Danach haben wir uns noch kurz am Computer vergnügt, und unserem gemeinsamen Freund Yoichi, der gerade in Bangkok arbeitet, über Facebook eine Nachricht geschickt.
Als ich mal kurz auf die Uhr über der Küchentüre schaute, war es schon nach 23 Uhr. Da musste ich mich leider rasch verabschieden, um noch einen Zug bis nach Hause zu erwischen. Yoko brachte mich mit dem Auto bis zum Bahnhof, und so erreichte ich noch gut den Anschlusszug bis nach Kitaurawa zurück. Im Wohnheim kam ich gegen 0.45Uhr an, und bin dann auch gleich ins Bett.

Freitag, 2. März 2012

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Von diesen huebschen Suessigkeiten hat mir Tiziana vier geschenkt!

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Heute beim Mittagessen mit Frau Kida, Didi und Cha
(Cha erinnert mich immer ein bisschen an Tante Grete)

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Mein Mittagessen dort im Lokal

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vor dem Friseur-Termin

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nach dem Friseur-Termin

Freitag, 2. März 2012

Geschlafen habe ich nicht so besonders. Im Gang draußen war eine ziemliche Geräuschkulisse, fast die ganze Nacht hindurch. Wahrscheinlich waren einige aus einem anderen Kurs am Kofferpacken. Morgens um 5.30 Uhr habe ich mir schließlich Ohropax in die Ohren gesteckt. Gegen 7.30 Uhr klingelte ganz kurz das Telefon und schreckte mich auf. Da hatte sich wohl jemand verwählt und gleich wieder aufgehängt. Ich bin trotzdem aufgestanden und eine dreiviertel Stunde später war ich unten beim Frühstück – heute wieder japanisch, mit Reis, Suppe und Natto.
Vormittags hatten wir bei Frau Yanashima im Computerraum eine Übung zu Powerpoint-Präsentationen. Ist gar nicht so einfach, wenn die ganzen Beschriftungen auf dem Computer-Bildschirm nur noch auf Japanisch dastehen. Doch da muss man nur lange genug rumklicken, bis man die richtige Stelle findet – oder, wie es mir passiert ist – aus Versehen eine ganze Seite wieder löscht. Schicksal!
Zum Mittagessen war ich mit Cha und Didi aus meiner Klasse, und mit Frau Kida, unserer ehemaligen Klassenlehrerin verabredet. Mich hat sie im Jahr 2006 unterrichtet, Didi 2005 und Cha 2004. Sie wollte sich mit uns ein bißchen unterhalten und so sind wir zusammen in ein Lokal in der Nähe zum Essen. Es saßen fast ausschließlich junge Frauen in dem kleinen Restaurant, die sich alle in großer Lautstärke unterhielten. Da soll einer noch behaupten, Japaner wären still und zurückhaltend!
Frau Kida musste kurz vor 14 Uhr schon wieder zurück zur Schule. Sie war mit dem Fahrrad gekommen, um sich ein bisschen mehr Zeit zum Essen lassen zu können. Heute hat es übrigens stark geregnet. Und bei solch einem Regenwetter haben fast alle Fahrrad-Fahrer einen Regenschirm in der einen Hand, und die andere Hand am Lenker – Frau Kida auch. Ich habe das mal in Leipzig versucht, bin aber kläglich gescheitert.
Bis kurz nach 16 Uhr saß ich an meinen Hausaufgaben in der Bibliothek. Dabei haben mich ständig meine langen Ponys im Gesicht gekitzelt. Also bin ich kurzentschlossen mit dem Gutschein, den ich neulich in einer Zeitschrift entdeckt hatte, losmarschiert und habe den dazu gehörenden Friseur gesucht. An der Hauptstraße zum Bahnhof, in der Nähe vom Kitaurawa-Park habe ich den Laden gefunden, und mich tatsächlich hinein getraut. Aron, aus meiner Klasse, muss gestern beim Friseur gewesen sein. Er hat jetzt einen kahl-rasierten Kopf.
Ich habe einen Termin für 19.30 Uhr bekommen, und bin deshalb noch mal zurück ins Wohnheim. Kurz darauf bekam ich Besuch von Heike und Kaoru, die sich auf meinem Laptop eine CD-ROM kopieren lassen wollten. Bei der Gelegenheit haben sie sich auch gleich meine Bücher angesehen, die mir heute endlich von Bonjinsha zugeschickt worden waren. Und weil die Türe offen stand, kamen auch noch Olga und Jika rein und schauten sich um. Das mit der CD-ROM-Kopie klappte wider Erwarten. Ich habe für mich auch gleich noch eine gemacht (ganz viele Japan-Fotos als Anschauungs-Material für den Unterricht.
Danach war ich beim Abendessen. Eine neu angekommene junge Frau setzte sich neben mich. Sie ist für gut zwei Wochen hier, um Material zu sammeln. Sie kommt aus Finland, und hat heute Abend jedem am Tisch ein Schokoladen-Bonbon geschenkt. So eines hatte ich schon einmal bekommen! Von meinem Mann! Es steht „Geisha“ darauf. Fand ich witzig!
Um 19.30 Uhr bin ich mit etwas gemischten Gefühlen in den Friseur-Salon. Aber ich hatte nur diese Wahl: rein in den Laden, oder auf meinem Zimmer die Haare mit der Papierschere selber schneiden! Und ich hatte Glück! Eine junge, nette Friseurin hat sich meiner angenommen und die Haare genauso geschnitten, wie ich es gewünscht hatte. Wir haben uns auch ganz gut unterhalten. Mit Waschen und Fönen dauerte es nur 40 Minuten, und gekostet hat es schlappe 20 Euro. Jetzt fühle ich mich wieder wohler!
Zurück auf meinem Zimmer habe ich mich noch mal an die Hausaufgaben, das Tagebuch und die zu beantwortenden Mails gesetzt. Heute gehe ich auf alle Fälle früher ins Bett!
Morgen Nachmittag bin ich bei Yoko, Kan und Moe eingeladen

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So sah die Erdbeben-Meldung heute Morgen im Fernsehen aus.

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Meine Klasse beim Poster-Projekt

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Und so sah das fertige Poster aus.

Donnerstag, 1. März 2012

Das nächste spürbare Beben war um 7:32 Uhr. Ich habe es allerdings nicht mitbekommen, da ich gerade unter der Dusche war. Als ich aus dem Badezimmer kam, lief im Fernsehen gerade die Nachricht von den Erschütterungen. In Kitaurawa war es Stärke 3. Das ist kaum der Rede wert...! Weiter im Norden, nördlich von Fukushima, hatte es die Magnitude 5,4. Da fallen schon die Bücher aus den Regalen.
Gefrühstückt habe ich wieder auf dem Zimmer – meine letzten Wurst-Reserven und das letzte dunkle Brot. Ab morgen gibt es wieder japanische Kost!
Im Vormittags-Unterricht sollten wir ein Poster mit Festessen in den Ländern von allen in unserer Klasse gestalten. 12 Nationen sind in unserer Gruppe. Zuerst wuselten alle durcheinander, suchten noch nach Material im Internet, nach Scheren, Kleber und Stiften. Doch allmählich kam eine ganz passable Collage zustande, die nun im Eingangsbereich der Bibliothek hängt. Natürlich wurde auch wieder fleißig geknipst.
Der Schnee, der gestern zu ausgedehnten Foto-Sessions geführt hatte, ist übrigens schon wieder fast ganz verschwunden. Heute sollte es bis zu 13 Grad warm werden.
Nach dem leicht verspäteten Mittagessen (wir hatten den Unterricht eine halbe Stunde überzogen), trödelte ich ein bisschen in der Bibliothek herum, und musste dann um 14.15 Uhr, zusammen mit Fan (Vietnam) und Shigeru (Taiwan) zu Herrn Shirai in die Eingangshalle, zur Lagebesprechung wegen unseres Vortrages am 8.März. Ich bin noch nicht viel weiter mit der Vorbereitung, habe aber jetzt das ganze Material zusammen, und muss es nur noch durchlesen und für eine Unterrichtsstunde zusammenstellen. Ein paar hilfreiche Hinweise habe ich heute noch bekommen.
Als ich gegen 15 Uhr wieder auf meinem Zimmer war, habe ich mich erst mal hingelegt. Ich war total geschafft. Kurz nachdem ich eingenickt war, klingelte mich das Telefon wieder wach. Eine Dame von Bonjinsha, dem Buchladen, in dem ich vor einer Woche eingekauft hatte, meldete sich und entschuldigte sich, dass ich meine Bücher noch nicht erhalten habe. Sie würden morgen geliefert werden. Ich hatte gut zwei Stunden zuvor dort angerufen und nachgefragt, wo meine schon bezahlten Sachen, die mir nach Kitaurawa nachgeschickt werden sollten, denn blieben. Ich bin froh, wenn die Bücher morgen endlich da sind. Vielleicht kann ich aus dem einen oder anderen noch etwas für den Vortrag nächste Woche herausschreiben. Außerdem muss ich langsam anfangen zu überlegen, wie ich die ganzen Sachen nach Deutschland transportiere...!
Bis nach 16.30 Uhr war ich im Bett. Das war bitter nötig! Danach ging es mir wieder besser. Anschließend, bis kurz nach 18.30 Uhr (Abendessen-Zeit!) war ich in der Bibliothek. Aron aus Nepal, aus meiner Klasse, traf ich dort. Der Arme kann einem wirklich leidtun. Seit über einer Woche hat er starke Rückenschmerzen. Er bekommt Schmerzmittel, wurde auch schon gründlich in der nahegelegenen Klinik untersucht, doch das Ergebnis erhält er erst nächsten Montag. Trotz seiner dunklen Hautfarbe sieht er ganz blass aus im Gesicht, und man merkt gleich, dass er Schmerzen hat. Er hat sich schon auf unsere fünftägige Reise am Ende unseres Aufenthaltes gefreut, doch im Moment scheint er nicht mitzukommen. Ich finde es nicht in Ordnung, dass man ihn so lange im Unklaren lässt wegen seiner Schmerzen. Er hat auch Bedenken, dass er zurück in Nepal, nicht die richtige Behandlung erhalten wird. Am liebsten würde ich ihn zu einem Arzt mit nach Leipzig nehmen.
Zu Abend gegessen habe ich wieder mit Harushada, Prati und Punam aus Indien. Haruschada versuchte, mir auf „Marati“ beizubringen, wie man sagt: „Ich bin satt“. Doch es wollte mir nicht so recht gelingen (klingt ähnlich wie: „pot gruglgr“. Ich kann es mir einfach nicht merken!
Zurück auf meinem Zimmer habe ich kurz überlegt, ob ich noch nach Tokyo reinfahren soll. Heute findet in der Suntory-Hall das letzte der drei Konzerte von den Thomanern statt. Doch nachdem ich nicht sicher bin, ob ich sie irgendwo am Ausgang der Konzerthalle überhaupt antreffen werde, und ich hin und zurück zwei Stunden unterwegs wäre, habe ich mich dafür entschieden, heute im Wohnheim zu bleiben, und meine Hausaufgaben zu machen.
Wenn ich bis morgen Abend fleißig bin, belohne ich mich mit einem Besuch im Wellness-Bad beim Bahnhof.
Also habe ich den Rest des Abends vor dem Computer verbracht – zuerst in meinem Zimmer und dann noch eine knappe Stunde im Computerzimmer im 2. Stock.
Vom Bett aus wollte ich zum Schluss noch die letzte Folge von „In aller Freundschaft“ im Internet ansehen, doch die Internetverbindung war zu langsam. Aber ich war eh schon viel zu müde.

Mittwoch, 29. Februar 2012

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Der Blick heute Morgen aus meinem Fenster

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Mein "Schnee-Gesicht" auf dem Parkplatz vor der Schule

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Der Garten hinter der Eingangshalle, mit dem kleinen Teehaus

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links die Vorlage, daneben meine Kalligraphie-Versuche

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Kalligraphie-Unterricht in der großen Halle

Mittwoch, 29. Februar 2012

Heute Morgen habe ich vom Bett aus eine Weile ferngesehen (sehr praktisch!) bevor ich gegen 7.20 Uhr aufgestanden bin. Der Blick aus dem Fenster war überraschend: es schneite! Die Bäume und Dächer waren weiß!
Gefrühstückt habe ich wieder auf dem Zimmer und nebenbei meinen Tagebuch-Eintrag und das Beantworten einiger Mails erledigt. Heute werden, wie jeden Mittwoch, unsere Badezimmer geputzt und die Betten frisch bezogen. Deshalb habe ich alles, was rumgelegen ist, weggeräumt, und meinen Computer in der abschließbaren Schublade verstaut. Während die Zimmer geputzt werden, stehen die Türen die ganze Zeit über offen, so dass wir gebeten wurden, Wertgegenstände wegzuschließen.
Am Vormittag war Unterricht bei Herrn Shirai - die Fortsetzung von gestern. Eine Stunde lang wollte er mit uns Unterricht machen, zwei waren es letztendlich.
Zwischendurch hatten wir 10 Minuten Pause. Draußen schneite es immer noch, so dass ich kurz entschlossen in der Pause in mein Zimmer gerannt bin, Schirm und Jacke geschnappt habe, und an unserem verdutzten Lehrer, Herrn Shirai, mit einer kurzen Entschuldigung vorbei nach draußen gelaufen bin. Die weiße Schneefläche auf dem Parkplatz unterhalb der Fenster unserer Klassenzimmer war zu verlockend!
Ich habe mit meinen Schuhsohlen ein lachendes Gesicht in den Schnee gestampft. Einige von meiner Klasse haben es von oben bemerkt und mich dabei geknipst und gefilmt. Ein paar der Schnapschüsse sind mittlerweile schon auf facebook gepostet.
Pünktlich zum Ende der Pause war ich wieder im Klassenzimmer. Das Schneegesicht fand großen Anklang. Auch während der Mittagspause wurde ich immer wieder deswegen angesprochen.
Nachmittags hatten wir Kalligraphie-Unterricht. Das mache ich gerne. Es ist aber nicht einfach! Am Ende der zwei Stunden bekam jeder von uns einen Papierfächer geschenkt, den wir mit einem Schriftzeichen bemalen durften. Die meisten – ich auch – ließen sich die Rückseite des Fächers noch von dem älteren Herrn, der den Unterricht geleitet hatte, beschreiben.
Ich hätte wahrscheinlich nach dem Abendessen gleich ins Bett gehen sollen, denn ich war hundemüde. Statt dessen habe ich erst eine Weile im Computerzimmer gearbeitet, und mir dann in meinem Zimmer einen Krimi im Fernsehen angesehen. Ich muss immer noch viel raten, was den Inhalt der Gespräche zwischen den Schauspielern angeht.
Kurz vor Mitternacht wackelte es wieder unangenehm. Ich bin vorsichtshalber gleich in meine Jogginghose geschlüpft, dass ich gleich aus dem Zimmer laufen kann, wenn es doch stärker werden sollte. Es ließ aber bald wieder nach – Gott sei Dank! Mir ist nicht wohl bei Beben. Man weiß nicht, ob es noch stärker wird. Im Fernsehen wurde gleich durchgegeben, wo das Epizentrum lag, und dass keine Gefahr von Tsunamis besteht.
Und jetzt verschwinde ich ins Bett, um eventuell nachfolgende Beben einfach zu verschlafen!

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Mein Frühstück heute auf dem Zimmer

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in dem schmucken Restaurant war ich heute Abend

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Es gab gebratenen Aal als Hauptgang.

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Fuyuki und ich

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Vor dem Restaurant blühte ein Bäumchen (Pfirsich?)

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Der Fahrplan im Bahnhof von Kitaurawa
(der hellgrüne Kreis ist die Yamanote-Linie um das Tokyoter
Stadtzentrum, Kitaurawa ist oben links, bei dem roten Pfeil)

Dienstag, 28. Februar 2012

Früh, gegen 6.30 Uhr bin ich schon aus dem Bett, und nach Duschen und Anziehen habe ich mich gleich an das Nachschreiben der Tagebuch-Einträge der letzten zwei Tage gemacht.
Beim Frühstück im Speisesaal war ich nicht, sondern habe mir aus meinem Kühlschrank Brot, Wurst und Joghurt genommen, und es gegessen, während ich am Computer die Tagebuch-Einträge nachgeschrieben haben.
Vormittags hatten wir bei Frau Shimada, unserer eigentlichen Klassenlehrerin Japanisch-Unterricht. Das heutige Thema war „Essen zu festlichen Gelegenheiten im jeweiligen Heimatland“. Da wir in unserer Klasse Moslem, Hindu, Buddhisten Orthodoxe und Christen haben, gab es viel zu erzählen. Am Donnerstag sollen wir zusammen zwei große Poster mit Fotos und Erklärungen erstellen. Ich beteilige mich mit einem Foto mit Gänsebraten, den es zu Weihnachten gibt.
Nachmittags war Unterricht bei Herrn Shirai. Wir mussten erklären, wie wir unseren Vortrag am 8. März gestalten wollen. Es zog sich ziemlich hin... Kurz vor 16 Uhr konnten wir endlich gehen. Ich bin gleich ins Computer-Zimmer, um eine noch fehlende Hausaufgabe nachzuholen, und dann unten an der Rezeption in das Fach unserer Gruppe zu legen.
Um 17.15 Uhr bin ich zum Bahnhof gelaufen. Ich war schon knapp dran, denn um 18 Uhr sollte ich in Ueno am Bahnhof sein, um mich mit Fuyuki und seinem Bekannten zu treffen. Ich hatte gar keine rechte Lust, denn es wären noch etliche Hausaufgaben zu erledigen gewesen. Aber ich hatte versprochen, zu kommen.
Wider Erwarten schaffte ich es, pünktlich um 18 Uhr in Ueno zu sein. Es war allerdings nur Fuyuki da, sein Freund musste Überstunden machen und konnte deshalb nicht kommen.
Wir sind zuerst in Bahnhofsnähe in eine Karaoke-Box. Fuyuki meinte, er wäre da noch nie gewesen, hätte aber schon in Karaoke-Bars mit Bekannten gesungen. Für eine halbe Stunde haben wir ein Karaoke-Zimmer gemietet, und in der Zeit etwa 6 Lieder gesungen. Das Dumme bei der Sache ist, dass, nachdem man ein Lied ausgesucht, und in die Maschine eingegeben hat, auf dem großen Bildschirm erst mal ein paar Minuten Werbung kommt, bevor man starten kann. Und man bezahlt für jede angefangene halbe Stunde. Ein Getränk muss man auch dazu bestellen. Fuyuki bezahlte für die 30 Minuten, die wir drin waren etwa 17 Euro. Fand ich ganz schön teuer. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht.
Anschließend sind wir ein Stück an einem kleinen See entlang durch den schon ziemlich dunklen Ueno-Park zu einem wirklich hübschen japanischen Restaurant, dessen Spezialität gebratener Aal ist(„unagi“ auf Japanisch). Die Bedienungen dort tragen alle elegante Kimonos und sind sehr zuvorkommend. Wir haben lecker gegessen und uns ausgiebig unterhalten. Fuyuki kann ja auch ein bisschen Deutsch, und kennengelernt haben wir uns in einem Französisch-Kurs in der Schweiz im Jahr 1983, weshalb wir munter zwischen mehreren Sprachen wechselten. So wurde es unvermutet ein sehr angenehmer Abend.
Um 21.30 Uhr haben wir das Lokal verlassen (weil dort schon geschlossen wurde) und sind zurück zum Ueno-Bahnhof – auf einem kürzeren Weg als zuvor, den uns ein freundlicher Herr im Restaurant erklärt hatte. An der Sperre zum Bahngleis haben wir uns verabschiedet. Fuyuki fuhr zwar auch mit der Keihin-Tohoku-Linie, wie ich, aber in die andere Richtung, nach Yokohama.
Gegen 22.20 Uhr war ich wieder in Kitaurawa, bin diesmal aber auf einem kleinen Umweg zurück zum Wohnheim, weil ich mich nach einem Friseur umsehen wollte. Unterwegs habe ich vor einem Lokal eine kostenlose Broschüre mit Coupons für Läden in der näheren Umgebung entdeckt, in der auch Rabatt-Gutscheine für einen Friseur in der Nähe des Bahnhofes waren. Vielleicht schaue ich da morgen mal vorbei.
So, jetzt geht es schon gefährlich auf 0.30 Uhr zu. Ich muss ins Bett! Gute Nacht!

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Dieses und die naechsten zwei Bilder sind noch vom Sonntag,
aufgenommen aus dem Zug - sie passen von der Stimmung her
zum heutigen Tag besser!

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"Zutritt fuer Unbefugte verboten."

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etwas "Natur" mitten im Haeusermeer

Montag, 27.02.2012

Zum Frühstück gab es dunkles Brot (Ichiros Frau hatte mir einen kleinen Laib Brot mitgegeben) und Wurst aus der Schmankerlstube. Ich hatte mir davon etwas mit in den Speisesaal genommen.
Im Vormittagsunterricht hatte ich tüchtig zu kämpfen mit meinen zuklappenden Augendeckeln! Herr Yaeshima, unser Grammatik-Lehrer, erzählte hin und wieder eine lustige Geschichte, die mich ein Weilchen munter machte. Er berichtete uns auch davon, dass es ganz in der Nähe vom Bahnhof Kitaurawa ein schönes Bad gibt, das wir uns unbedingt mal anschauen sollten. Hoffentlich habe ich dazu noch Zeit.
Nachmittags bekamen wir zwei Stunden lang zwei Japanisch-Lernprogramme vorgestellt, die im Internet kostenlos zur Verfügung stehen. Ich kannte sie schon, habe aber trotzdem noch einiges Neue dazu erfahren.
Um 16 Uhr sollten Nofi aus Indonesien (eine ganz liebe Kleine, die furchtbar gerne lacht und kichert) und ich uns unten in der Eingangshalle mit Lehrer Shirai treffen. Er ist für uns zuständig während der Vorbereitung unseres Vortrages am 8. März. Er hat sich noch einmal über unser Thema erkundigt und noch ein paar Tipps gegeben.
Danach bin ich bis um 19 Uhr in die Bibliothek und habe noch Material zusammen gesucht. Frau Kida, meine Klassenlehrerin vom vergangenen Kurs im Jahr 2006 traf mich dort, und erzählte mir, dass auch Cha und Didi aus meiner jetzigen Klasse schon Schülerinnen von ihr waren, und wir uns doch mal zum Mittagessen treffen könnten. Ich habe dann anschließend Cha im Speisesaal getroffen, und wir haben ausgemacht, dass wir am kommenden Freitag mit Frau Kida und Didi zum Mittagessen gehen werden.
Zum Abendessen hatte ich mir nur einen kleinen Teller Yakisoba genommen, mich danach aber – auf Anraten von Fon aus Malaysia – noch eine große Eistüte aus der Gefriertruhe dort genommen, was auch Cha und Tiziana dann zum Eisessen animiert hat...
Anschließend bin ich ins Karaoke-Zimmer. Außer mir war niemand dort, doch das war nicht weiter schlimm, denn so konnte ich in aller Ruhe Lieder aussuchen und singen. Gegen 21 Uhr bin ich wieder in mein Zimmer, habe dann in der Badewanne den Text für den Unterricht am folgenden Morgen gelesen, und war tatsächlich schon gegen 23 Uhr im Bett!

Dienstag, 28. Februar 2012

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in Ichiros "Schmankerl Stube" - fast wie in Starnberg

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warmer Leberkaese und Sparerips

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die Ladentheke

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Die suessen Stueckchen, die man vor dem bitteren Tee isst

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mit Ichiro vor dem Bahnhof Chuorinkan

Sonntag, 26. Februar 2012

Aufgestanden bin ich erst um 9.20 Uhr. Mit Frühstücken, Aufräumen, Wäschewaschen, Mails Beantworten und Rumtrödeln verging der Vormittag schneller, als gedacht.
Eigentlich wollte ich schon um 13.30 Uhr aus dem Haus, doch es wurde schließlich 14.15 Uhr, bis ich zum Bahnhof aufgebrochen bin. Dass es bis nach Chuorinkan, wo ich mit Ichiro verabredet war, fast zwei Stunden dauern würde, hatte ich nicht vermutet. Aber so sehr zu spät kam ich dann doch nicht an: um 16.05 Uhr war ich dort. Ichiros Tochter Kana stand an der Sperre des Bahnhofs. Ich habe sie gleich angesprochen und sie hat mich grinsend und recht schüchtern zum Auto ihres Vaters gebracht, der anscheinend im Halteverbot auf uns wartete.
Wir sind zuerst zu seiner Metzgerei, der „Schmankerl Stube“ gefahren, in der ich rumgeführt wurde und mir alles ansehen konnte. Der Laden ist auch am Sonntag geöffnet. Ein junger Mann und eine Frau arbeiteten in der Wurstbude, zwei Frauen hinter der Ladentheke. Es kam auch immer wieder Kundschaft, obwohl der Laden für meine Begriffe etwas abgeschieden liegt – jedoch an einer sehr verkehrsreichen Straße, mit Parkplatz vor dem Haus.
Ichiros Frau Yumi hat uns schon zuhause erwartet. Mit dem Auto sind es gute 5 Minuten vom Geschäft bis dahin. Ichiros Sohn Kotaro lernt in der Schule Teezeremonie. Deshalb gab es zur Begrüßung japanische süße Stückchen, und anschließend für jeden eine große Schüssel frisch aufgeschlagenen (sagt man das so??) grünen Tee. Wir saßen alle um den niedrigen Tisch im Wohnzimmer auf einem beheizten Teppich. Es gab auch einen Tisch mit vier Stühlen, direkt an der Durchreiche an der Küche, doch auf dem Teppich war es gemütlicher.
Etwas später gab es Brot und selbstgemachte Wurst, die wirklich nicht schlecht schmeckte, und dann noch in heißem Wasser erhitzten Tofu, und Chirashi-Sushi. Dazu Sekt und danach Wein.
Wir haben uns gut unterhalten, während die beiden Kinder sich still und leise die Fernbedienung schnappten und neben uns mit der WII Autorennen spielten. Ihre Eltern waren davon nicht begeistert, doch da Kotaro und Kana keinen Mucks machten, also nicht störten, und sie unsere Unterhaltung verständlicherweise nicht allzu sehr interessierte, ließ man sie gewähren.
Gegen 21.30 Uhr bin ich aufgebrochen. Ichiro und sein Sohn haben mich zu Fuß zum Bahnhof begleitet (etwa 15 Minuten entfernt). Kotaro ist brav nebenher getrottet, während Ichiro und ich uns hauptsächlich auf Deutsch unterhalten haben. Aber es schien dem jungen Mann nichts auszumachen. Er ist übrigens in der selben Klassenstufe wie Peter. Kana ist, glaube ich, in der 6. Klasse. Beide sind sehr schlank, groß für ihr Alter und recht still – auch wenn sie lachen.
Unterwegs rief Kana noch bei Ichiro auf dem Handy an. Wir hatten vergessen, ein Foto von allen zu machen. Also haben wir drei uns am Bahnhof noch gegenseitig geknipst.
Um 22 Uhr bin ich durch die Sperre zum Zug, und zwei Stunden später, ziemlich genau um Mitternacht war ich wieder im Wohnheim.

Sonntag, 26. Februar 2012

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Die Vorspeise heute Mittag, beim Essen mit Hosonumas
(eigentlich viel zu hübsch, um aufgegessen zu werden)

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zweiter Gang (Sashimi)

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Jeder hatte einen anderen Hauptgang bestellt.
(meines war Tempura, ich durfte von dem anderen auch kosten)

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die Nachspeise

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Mit Hosonumas im Restaurant
(Bei mir zwickt schon das Hemd, weil ich immer so viel esse...)

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Rosinen-Schokoladen-Kuchen und Hawaiianischer Kaffee

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Der Hayamiz und ich
(Treffen nach gut 17 1/2 Jahren)

Samstag, 25.02.2012

Gegen 8.30 Uhr bin ich aufgestanden, habe einen der Reisklöße gegessen und „Instant-Karamell-Latte Macchiato“ dazu getrunken – ich weiß, das passt überhaupt nicht zusammen, macht aber nichts!
Kurz nach 10 Uhr bin ich aus dem Haus. Mit dem Zug dauert es bis nach Omiya nur 7 Minuten, doch dazu kommen noch gute 8 Minuten Fußweg bis zum Bahnhof in Kitaurawa (die Züge fahren auch am Wochenende etwa alle 5 Minuten) und in Omiya selbst kenne ich mich ja auch noch nicht so gut aus.
Am „Mame no ki“, einem spiralförmigen Gebilde, das in der großen Bahnhofshalle in Omiya steht, hatten Frau und Herr Hosonuma und ich uns verabredet, und uns auch gleich erkannt. Das letzte Mal haben wir uns vor sechs Jahren gesehen.
Zu Fuß sind wir in ein japanisches Lokal im Palace Hotel in der Nähe des Bahnhofs von Omiya gelaufen. Es regnete und war wieder etwas kälter als an den vergangenen Tagen.
Es gab ein leckeres Menü. Einige Fotos davon sieht man oben. Danach sind wir noch in ein Kaufhaus und haben Kuchen besorgt. Den gab es etwas später bei Hosonumas zu Hause, zusammen mit Kaffee, den sie von ihrer Reise nach Hawaii mitgebracht hatten. Wir haben uns recht gut unterhalten. Hosonumas hatten früher oft Austausch-Schüler bei sich untergebracht. Viele Fotos von diesen Übernachtungs-Gästen hängen im Wohnzimmer an der Wand. Sogar von mir gab es eines, von meinem Besuch bei ihnen im Jahr 1989. Während wir Kaffee getrunken haben, bekam ich überraschend einen Anruf von Koki Hayamizu auf meinem Handy. Wir haben uns gleich für den selben Abend noch verabredet.
Ich habe dann Frau Hosonuma noch gezeigt, wie man im Internet deutsche Sendungen anschauen kann. Sie möchte gerne ihre Deutschkenntnisse wieder auffrischen, und da könnten deutsche Filme helfen.
Um 17 Uhr habe ich mich verabschiedet. Frau Hosonuma hat mich noch zum Bahnhof gebracht, und mir auch ein wunderschönes Mitbringsel, eine japanische Puppe in einem Glaskasten, mitgegeben.
Die habe ich ins Wohnheim gebracht, mich schnell umgezogen, und kurz nach 18 Uhr war ich wieder auf dem Weg zum Bahnhof von Kitaurawa. Um 19 Uhr sollte ich in Shinjuku bei der kleinen Polizeistation sein, an der ich mich schon vor knapp zwei Wochen mit Akiko getroffen hatte. Ich war pünktlich dort, obwohl der Zug in Kitaurawa wegen eines „Personen-Schadens“ etwa 10 Minuten später gekommen war. Koki habe ich gleich erkannt – er war mit Abstand der größte Japaner unter den Wartenden an der Polizeistation.
Er war erstaunt über die vielen Leute, die dort unterwegs waren – worüber ich wiederum verblüfft war (als Japaner, der in Tokyo arbeitet, müsste er das doch gewohnt sein!). Also sind wir mit der U-Bahn weiter nach Akasakamitsuke, wo tatsächlich deutlich weniger Menschen unterwegs waren. Er hatte von einem „Ninja-Restaurant“ gehört, das er mal ausprobieren wollte. Da war aber schon alles reserviert. Wir durften trotzdem kurz durchgehen und uns den Laden ansehen (es ist ziemlich düster dort, erinnert ein bisschen an kleine Gefängniszellen, und die Kellner sind als Ninja verkleidet).
Wir sind dann gleich nebenan, im Tokyu Plaza, in den 8. Stock, in ein japanisches Lokal zum Essen. Wir haben uns gut unterhalten, er hat viel von seiner Arbeit erzählt (wovon ich fast, naja, beinahe fast alles verstanden habe). Erst nach 23 Uhr sind wir Richtung Bahnhof los. Bis Shibuya ist er noch mitgefahren. Dort haben wir uns mit einer kurzen Umarmung verabschiedet, und ich bin weiter über Shinjuku zurück nach Kitaurawa. Um 0.25 Uhr war ich wieder im Wohnheim, und eine halbe Stunde später im Bett.

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Große Auswahl an falschen Wimpern in der Drogerie

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Das habe ich heute in der Drogerie gekauft.
Was es ist, darf geraten werden!

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die Magnet-Schwebebahn / Monorail in Tachikawa

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ein raffinierter Lampenschirm im Sushi-Restaurant in Tachikawa

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mein Abendessen

Freitag, 24.02.2012

Heute war kein Unterricht, nur Einzel- und Gruppenberatung. Ich war schon gegen Viertel nach 6 Uhr wach. Ich hatte den Wecker von Heike gehört. Aufgestanden bin ich ein bisschen später. Gerade als Robert gegen 7 Uhr anrief, war ich unter der Dusche. Bei seinem zweiten Versuch, einige Minuten später, stand ich schon neben dem Telefon bereit.
Nach dem Frühstück (ich habe wie fast immer zu viel auf mein Tablett geladen) bin ich nochmal auf mein Zimmer, um mich auf das Einzel-Gespräch mit Frau Shimada vorzubereiten. Ich war um 11.15 Uhr dran, was allerdings dann doch um 35 Minuten nach hinten geschoben wurde.
Nach dem Mittagessen bin ich mit einem Leihfahrrad zur Post, ein Päckchen nach Leipzig abschicken, und dann gleich weiter zu einem größeren Drogerie-Markt, den ich neulich bei einem kleinen Spaziergang entdeckt hatte. Ich bin mit gezücktem Fotoapparat die Regale entlang und habe ganz viele Fotos gemacht – und natürlich auch ein wenig eingekauft.
Um 14.30 Uhr war ich pünktlich zurück zum Gruppengespräch bei Frau Yanashima. Punam, Cha, Nofi und ich erhielten kurze Kommentare zu den von uns geplanten Vorträgen am 8. März. Ich habe mir ein Grammatikthema rausgesucht, mit dem ich bis heute noch nicht richtig klarkomme. Vielleicht kapiere ich es nach der Vorbereitung zu dem Vortrag endlich mal.
Um zehn vor 5 Uhr am Nachmittag bin ich dann los zum Bahnhof. Nach zweimal Umsteigen und insgesamt nur 40 Minuten Fahrt war ich in Tachikawa, im Westen Tokyos. Kurz vor 18 Uhr traf ich mich dort mit Yukino, die ich schon am vergangenen Sonntag besucht hatte. Mit der „Monorail“ (Magnetschwebebahn) sind wir zwei Stationen weiter nach „Tachihi“, wo der neue Tempel von Shinnyo-en steht. Von weitem mutet er an wie eine große Sport-Arena, von innen hat man in der Eingangshalle das Gefühl, in der Lobby eines großen Hotels zu stehen. Wochentags ist dort nicht viel los, doch am Wochenende soll es proppenvoll sein.
Yukino hat mich dorthin zum Sesshin (Meditations-Training) begleitet. Ich habe das nicht zum ersten Mal gemacht, doch in den vergangenen Jahren, in denen ich nicht in Tachikawa gewesen war, hatte sich einiges verändert. Schon allein die Gegend um den Bahnhof hätte ich nicht wieder erkannt. Auch bei den Gebeten im Tempel läuft jetzt einiges ein bisschen anders. Aber man findet sich schnell rein. Nach einer guten Stunde war ich schon fertig. Meine Beine haben das lange Knien auch brav durchgehalten, obwohl ich die ersten Sekunden nach dem Aufstehen vom Boden ziemlich wackelig auf den Füßen stand.
Yukino hat mich im 8. Stock des Kaufhauses am Bahnhof zum Abendessen in ein Sushi-Lokal eingeladen. War recht lecker. Nach zwei Stationen gemeinsam im Zug zurück Richtung Tokyo, musste ich umsteigen, und wir haben uns schnell verabschiedet. Es kann sein, dass wir uns am 14.3. nochmal sehen.
Genau um 11.11 Uhr nachts war ich wieder im Wohnheim. Robert rief kurz darauf an. Wir haben versucht zu skypen, doch abends macht das wegen der überlasteten Leitung nicht viel Vergnügen. Wir mussten uns mehrmals neu einwählen, und oft hat man nicht recht verstanden, was der andere gesagt hat. Aber es scheint ihnen allen gut zu gehen!
Inzwischen ist es 0.57 Uhr. Ich muss dringend schlafen. Morgen bin ich um 10.45 Uhr im Omiya (15 Minuten von hier mit dem Zug) mit Frau Hosonuma verabredet. Gute Nacht!

Donnerstag, 23. Februar 2012

...

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Das Wohnheim von hinten
(mein Balkon ist in der 2. Reihe von oben,
von links der sechste)

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Strassenbahnen gibt es auch in Tokyo!

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Nachtleben in Shinjuku (Ostseite)

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Nachtleben in Kitaurawa (nahe dem Bahnhof)

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Das gibt es hier auch im Automaten (in Shinjuku)

Mittwoch, 22.02.2012

Nach dem Frühstück war Unterricht bei Frau Tsuboyama (Ein Kaffee und ein Kakao!)
Gleich nach dem Mittagessen sind fast alle Teilnehmer um 13.30 Uhr mit dem Bus ins Bonsai-Museum Richtung Omiya gefahren. Ich war da schon vor 6 Jahren und wollte den Nachmittag lieber für mich nützen. Ich bin also kurz nach 14 Uhr los Richtung Innenstadt von Tokyo. Nach knapp einer Stunde war ich in Kojimachi, wo sich in einer Seitenstraße im 8. Stock eines unscheinbaren Bürohauses der Buchladen von „Bonjinsha“ befindet – der Laden für Japanisch-Lehrbücher. Der Laden war früher in einem anderen Gebäude, und größer. Jetzt besteht er nur noch aus einem übersichtlichen großen Zimmer, in dem ich dennoch in den knapp eineinhalb Stunden, die ich bis zum Ladenschluss um 17 Uhr hatte, gerade so durch die Regale stöbern konnte. Meine Geldbörse ist dabei stark abgemagert, mein Gepäck um viele Kilo schwerer geworden...! Ich habe von der Frei-Haus-Lieferung dort Gebrauch gemacht, und werde die gekauften Bücher nächste Woche nach Kitaurawa geschickt bekommen.
Kurz nach 17 Uhr bin ich weiter nach Shinjuku (etwa 30 Minuten mit einem Mal Umsteigen). Und da habe ich mich, wie schon vor 6 Jahren, wieder mal im Bahnhof verlaufen. War aber nicht tragisch, denn ich kann ja Japanisch! Eine nette Dame an der Information eines Kaufhauses erklärte mir den Weg von West- zum Ostausgang! Dort bin ich zu dem Buchladen, den ich schon seit gut 23 Jahren immer wieder aufsuche: „Kinokuniya“. Es ist mittlerweile nicht mehr der größte, aber ich kenne mich dort einigermaßen aus. Auf dem Weg dorthin habe ich mir wieder mal eines der noch übrigen süßen Teilchen (kleine Nussschnecken) von Frau Ogiwara in den Mund gesteckt. Im Kinokuniya hat mich übrigens Hiroki auf dem Handy angerufen. Wir werden uns wahrscheinlich nächste Woche mal treffen.
Im Kinokuniya bin ich auch noch mal Geld losgeworden. Die Bücher von dort habe ich allerdings gleich mitgenommen. Die passten noch in meinen Rucksack! Um 20.40 Uhr bin ich in Shinjuku wieder in den Zug gestiegen, und eine knappe Stunde später kam ich ziemlich k.o. im Wohnheim an. Meine Füße waren ziemlich „beleidigt“ (ich hatte auch noch Muskelkater von meinem Besuch im Fitness-Center am Tag zuvor!). Also habe ich mir ein heißes Bad gegönnt und es tatsächlich kurz von Mitternacht geschafft, im Bett zu sein.

...

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Mein Mittagessen heute

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kurz vor Unterrichtsbeginn am Nachmittag bei Frau Yanashima;
mein Platz ist vorne links (leer!)

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ein altes Haus im Zentrum von Akabane

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die katholische Kirche in Akabane
(hab`ich zufaellig auf dem Weg zum "100-Yen-Shop"gesehen)

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ueberdachte Einkaufspassage in Akabane

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abends heimlich im Zug geknipst - Vormittags hatte es geregnet!

Donnerstag, 23.02.2012

Das Frühstück habe ich heute wieder ausfallen lassen. Ich musste vor dem Unterricht noch meinen kurzen Aufsatz per Mail an Frau Tsuboyama schicken (gestern Abend hätte ich dazu noch ins Computerzimmer gehen müssen; Vormittags geht das vom Zimmer aus!).
Im Kühlschrank hatte ich noch zwei süße Stückchen. Dazu gab es Instant-Cappucino und Yakult. Im Vormittagsunterricht gab es zur Stärkung noch schwarzen Tee und Kaffee. Obwohl der Unterricht bei Frau Shimada recht interessant war, hatte ich tüchtig mit meiner Müdigkeit zu kämpfen. Ich habe heute endlich zum ersten Mal Komma-Regeln für das Japanische gelernt. Bisher habe ich gedacht, dass es das im Japanischen gar nicht gibt!
Unser einziger Mann in der Klasse, Aron aus Nepal, hat heute schon den zweiten Tag gefehlt. Er hat starke Rückenschmerzen – ich vermute mal, es ist eine Bandscheibe, die ihm Schwierigkeiten macht. Hier ganz in der Nähe ist eine Klinik, in die er zur ambulanten Behandlung geschickt wurde. Beim Essen sehen wir ihn manchmal steif und ungelenkt durch den Speisesaal laufen. Armer Kerl.
Am Nachmittag hatten wir zusammen mit Klasse 3 bei Frau Yanashima Unterricht, die uns beibrachte, wie wir Erläuterungen zu japanischer Kultur in den Sprachunterricht mit einbauen sollten. War ganz interessant!
Auf dem Weg zurück ins Zimmer hat Heike mich gefragt, ob ich nicht mir ihr nach Akabane (18 Minuten mit dem Zug von hier) fahren möchte. Da gibt es nämlich einen „100-Yen“-Shop (zu Deutsch: einen „Ein-Euro-Laden“) der sich über 6 Stockwerke erstreckt. Nachdem wir morgen keinen Unterricht haben, sondern nur Einzel-, bzw. Gruppenberatung, zu der ich erst um 11.15 Uhr antreten muss, bin ich kurz entschlossen mitgekommen. Um 16.30 Uhr sind wir zu zweit los. Am Bahnhof in Akabane haben wir eine junge Frau am Fahrkartenschalter nach dem Weg gefragt. Sie gab uns freundlicherweise gleich einen kleinen Stadtplan mit, in dem sie den Weg eingezeichnet hatte. Der „100-Yen-Shop“ ist die reinste Fundgrube! Wir schafften nur zwei Stockwerke, dann musste Heike zu einer Verabredung, und ich, da ich ziemlichen Appetit hatte, bin zurück zum Wohnheim gefahren. Etwas später als sonst, gegen 19.15 Uhr war ich im Speisesaal. Olga (aus meiner Klasse) erinnerte mich im Vorbeigehen Gott sei Dank an die Hausaufgaben für morgen. Die hätte ich glatt vergessen (Ich muss sie nachher noch machen!).
Zurück auf dem Zimmer habe ich meine Einkäufe verstaut, ferngesehen (eine Sendung, in der ein japanischer Schauspieler einen Ureinwohner-Stamm in Nigeria besucht hat), den Tagebucheintrag von gestern und heute geschrieben und im Computerzimmer ins Netz gestellt, und dann noch widerwillig meine Hausaufgaben gemacht. Kurz vor 20 Uhr habe ich mal versucht, bei Yoko und Kan anzurufen, die sich auf meine Postkarte noch nicht gemeldet hatte, und hatte gleich Yoko am Telefon. Sie hat mich sofort an der Stimme erkannt (oder an meinem schlechten Japanisch??). Ihr Vater war im Krankenhaus, weshalb sie noch nicht geantwortet hatte. Wir sehen uns wahrscheinlich am Samstag in einer Woche.
Jetzt muss ich langsam ins Bett. Morgen ist abends ein Besuch im Haupttempel von Shinnyoen in Tachikawa geplant, zusammen mit Yukino. Das wird sicher anstrengend. Ich bin aber schon gespannt!

Dienstag, 21. Februar 2012

...

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Der Flur vor unserem Klassenzimmer
(zweite und dritte Tür links)

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Massagestühle im Fitness-Center

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das Schwimmbad des Fitness-Centers
(an dem Abend schwammen auf jeder Bahn ca. 3-4 Leute)

Dienstag, 21.02.2012

In genau einem Monat, am 21.03., komme ich wieder nach Leipzig. Die Zeit vergeht wie im Flug!
Heute war ich nicht beim Frühstück. Ich bin statt dessen bis 8 Uhr im Bett geblieben und habe in meinem Zimmer ein paar süße Gebäck-Stückchen gegessen, die mir Frau Ogiwara gestern mitgegeben hatte. Dazu gab es noch einen kleinen Joghurt, ein Yakult, und Instant-Cappucino.
Den Vormittags-Unterricht habe ich mit einem Espresso gut durchgehalten. Die Mittagspause reicht leider nie für ein Nickerchen, weshalb ich am Nachmittag, bei dem etwas trockenen Unterricht von Herrn Shirai ziemlich zu kämpfen hatte. Wir haben heute Nachmittag auch endlich erfahren, was es mit den Vorträgen auf sich hat, die wir in der letzten Woche halten müssen. Da kommt noch ein Batzen Arbeit auf uns zu...
Um 16 Uhr, nach dem Unterricht, habe ich erst in meinem Zimmer rumgeräumt, und bin dann ins Computer-Zimmer im 3. Stock. Tiziana sollte für alle aus der Klasse ein Lehrbuch zum Schreiben von japanischen E-Mails im Internet bestellen. Es gab aber leider nur noch 2 Exemplare. Also habe ich mich heute an den Scanner gesetzt und alle 135 Seiten des Buches kopiert. Morgen will ich die Dateien dann an alle aus meiner Klasse weitergeben. Das Ganze hat dann doch länger gedauert als vermutet: um 19 Uhr war ich erst fertig.
Auf das Abendessen habe ich verzichtet – ich bin eh zu dick! Auf der Treppe, zurück zu meinem Zimmer im 4. Stock, kamen mir Olga (aus Novosibirsk) und Jika (aus Kirgisien) aus meiner Klasse entgegen und fragten mich, ob ich mit zum Fitness-Center kommen wolle. Sie hätten auch noch eine Karte für mich. Man kann einmal pro Woche kostenlos dort hin, braucht dafür aber ein Ticket von der Rezeption, und davon hatten sie eines übrig. Die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen! Schnell habe ich ein Handtuch, Jogginghose, T-Shirt, Gymnastik-Schlappen, meinen Badeanzug und eine kleine Flasche Wasser in meinen Rucksack gestopft, und bin runter in die Eingangshalle gelaufen. Da haben die beiden auf mich gewartet. Jeder hat sich ein Fahrrad ausgeliehen und fünf Minuten später waren wir im „Renaissance-Fitness-Center“. Ich habe mich im Nachhinein richtig gefreut, dass die beiden mich mitgenommen haben!
Von 20.00 bis 20.30 Uhr haben wir am „Zumba-Kurs“ teilgenommen. Das ist ein schnelles, schweißtreibendes Rumgehopse, das ein wenig wie eine Mischung aus Aerobic, Samba und Hiphop anmutet. Meine Japanisch-Lehrerin von vor 6 Jahren, die ich neulich in der Schule angesprochen hatte, war zufällig heute Abend auch zum ersten Mal dort, und hat sich gefreut, mich zu sehen. „Zumba“ war recht lustig. Danach sind wir unter die Dusche und gleich weiter ins Schwimmbad. Jika hat mir ihre Badehaube geliehen, da sie schon früher wieder zurück wollte. Mit Olga bin ich etwa 45 Minuten hin und her geschwommen. Dann waren wir noch knapp 10 Minuten in der Sauna und zum Schluss – wieder angezogen und gefönt – noch jede gut 10 Minuten auf einem Massagestuhl (der von Papa ist aber wirkungsvoller!). Auf dem Fahrrad ging es wieder zurück ins Wohnheim. Ein toller Abend!
Olga hatte mich zwar gewarnt, nur nicht noch was Süsses zu essen, aber so ganz konnte ich mich nicht daran halten...
Jetzt ist es viertel vor 12 Uhr nachts. Ich werde wohl noch 15 Minuten für die Hausaufgaben brauchen. Der Fernseher läuft auch, doch es kommt nichts Gescheites.

Montag, 20. Februar 2012

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leckere Suppe mit reichhaltigen Zutaten

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Erdbeer-Nuss-Kuchen und Tarte mit dunkler Marmelade

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Herr und Frau Ogiwara (hinten),
eine der beiden Freundinnen und die deutsche Bekannte

Montag, 20.02.2012

Ich war spät im Speisesaal zum Frühstück, erst gegen 8.30 Uhr. Ich hatte kurz überlegt, ob ich nicht lieber die Reste aus meinem Kühlschrank essen sollte, doch das hält sich alles noch eine Zeitlang. Außerdem brauchte ich dringend meine Ration Tee: ein Glas schwarzen Tee mit Milch und Zucker und ein Glas grünen Tee. Dann noch in der ersten Pause einen Espresso aus dem Automaten und dazu wieder grünen Tee. So habe ich mich vormittags im Grammatik-Unterricht wach gehalten.
Morgens, noch vor dem Unterricht hatte mich schon die Rezeption angerufen, und mitgeteilt, dass ein Päckchen für mich angekommen sei. Es waren die Bücher, die mir Yukinos Mutter am Tag zuvor geschenkt hatte, und die sie freundlicherweise mit einem Lieferservice bis ins Wohnheim hatte bringen lassen. In der Pause, als ich wieder an der Rezeption vorbei zum Getränkeautomaten unterwegs war, wurde ich nochmal herangerufen. Der Direktor einer Oberschule auf der nördlichen Insel Hokkaido, mit dem ich schon seit vergangenem Jahr in Kontakt stehe, da er eine Partnerschule in Leipzig sucht, wollte, dass ich mich möglichst schnell bei ihm melde. Er plant, mich am Freitag, den 09.03., hier in Kitaurawa zu besuchen. Hoffentlich kommt er nicht nur extra deswegen von Hokkaido hierher!
Am Nachmittag hörten sich alle drei Klassen gemeinsam einen Vortrag über Feinheiten in japanischen Gesprächen an – eigentlich ganz interessant, noch dazu, weil die Vortragende die Verfasserin eines Grammatikbuches ist, das ich schon oft und gerne im Unterricht verwendet habe. Doch ich war wieder so damit beschäftigt meine Augendeckel auf, und meine Beine ruhig zu halten, dass ich Gott-froh war, als der Vortrag kurz vor 16 Uhr zu Ende war.
Um 16.30 Uhr musste ich schon los zum Bahnhof, da dort Herr Ogiwara auf mich warten wollte. Er und seine Frau hatten mich und zwei ältere Damen zu sich zum Abendessen eingeladen. Frau Ogiwara habe ich vor sechs Jahren hier in Kitaurawa bei einer Teeparty mit Leuten aus der Nachbarschaft kennengelernt. Obwohl sie schon etwas gebrechlich ist, hat sie ganz fleißig gekocht und gebacken und viel leckeres Essen aufgetischt. Unsere Tante Eva hätte die Suppe, die es gab, sicher als „äußerst interessant“ bezeichnet, denn sie enthielt neben Gemüse und einem Schweinswürstchen auch Muschelfleisch und Krabben, schmeckte aber wirklich sehr gut.
Die beiden mit eingeladenen Freundinnen von Frau Ogiwara verabschiedeten sich gegen 20 Uhr, und ich eine Stunde später. Herr Ogiwara hatte mir netterweise ein Taxi bis zum Bahnhof von Kitaurawa bestellt. Ogiwaras wohnen auf der Ostseite des Bahnhofes, ich auf der Westseite. Von ihnen aus waren es mit dem Auto keine 10 Minuten bis zum Bahnhof, doch zu Fuß hätte ich mich sicher verlaufen. Von dort bin ich noch zum Supermarkt EON gegangen. Ich habe seit kurzem entzündetes Zahnfleisch und habe mir eine Mundspülung und eine entzündungshemmende Zahncreme gekauft – ich nehme mal an, dass ich das auf der Verpackung richtig gelesen habe!
So, und nun, nachdem ich drei Tage Tagebuch-Eintrag nachgeschrieben habe, und es jetzt 1.30 Uhr morgens ist (gegen 23 Uhr hat meine Mutter noch angerufen), muss ich vielleicht doch mal ins Bett! Wahrscheinlich wird der Espresso im Getränke-Automaten bald aufgebraucht sein!

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Narzissen am Weg zum Bahnhof

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Der Stadtteil Shinjuku vom Zug aus geknipst

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eine Konditorei im Bahnhof von Kichijoji

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Mittagessen mit Yukinos Familie (Teil 1)

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Mittagessen mit Yukinos Familie (Teil 2)

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der kleine Kentaro

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mit Yukinos Familie

Sonntag, 19.02.2012

Die Fotos für den Tagebucheintrag hatte ich zwar schon vorbereitet, doch für mehr hat es nicht gereicht. Ich bin gegen 9.30 Uhr aus dem Haus, wieder in Richtung Shinjuku. Um 11.30 Uhr war ich mit Yukino am Bahnhof von Kichijoji verabredet. Da ich 30 Minuten zu früh dran war, bin ich noch ein bißchen durch das an den Bahnhof angeschlossene Kaufhaus, habe aber diesmal nichts gekauft!!
Yukino hätte ich beinahe nicht erkannt, da sie wie viele andere Japaner auch, eine weiße Gaze-Maske auf Mund und Nase hatte. Doch sie hat mir gleich, als sie mich sah, auf Deutsch zugerufen. Wir sind zusammen zu einem urigen japanischen Lokal in der Nähe des Bahnhofs (Nordseite). Gleich nach uns sind auch Yukinos Mutter, Yukinos Mann Kenichi, und der zweijährige Sohn Kentaro dazu gestoßen. Kentaro ist ein sehr lebhafter Junge, hat sich aber im Lokal recht anständig benommen. Wir haben lecker gespeist, und nach einem Abstecher zu einer (ziemlich teuren) Konditorei zum Kuchen Kaufen, haben wir alle fünf den Bus zum Haus der Familie genommen.
Dort im Erdgeschoss ist ein größerer Raum, der für Klavierunterricht und kleinere Vorspiele genützt werden kann. Da gab es dann Tee und Kuchen. Kentaro wurde von seinem Papa zwischendurch ins Bett gebracht, zum etwas verspäteten Mittagsschlaf. Yukinos 95-jährige Oma wohnt auch mit im Haus. Als ich da war, hat sich wohl eine Pflegerin um sie gekümmert.
Gegen 19.30 Uhr sind wir mit dem Mercedes von Yukinos Mann wieder Richtung Bahnhof gefahren, und haben dort in einem Restaurant mit heißem und kalten Buffet zu Abend gegessen. Es war wieder richtig lecker! Der kleine Kentaro hat auch fleißig zugelangt, und nach dem Essen noch ein ganzes Weilchen auf meinem Schoß rumgealbert.
Es war schon nach 21 Uhr, als wir uns am Bahnhof von Kichijoji verabschiedet haben. Am Freitag werde ich mich noch einmal mit Yukino treffen.
Heute bin ich ohne Umweg nach Hause gefahren. Ich war wieder ziemlich k.o.! Vor dem Schlafen Gehen habe ich nur noch schnell die Fotos dieses Tages auf den Computer geladen und welche fürs Tagebuch ausgesucht. Trotzdem war es wieder nach Mitternacht, als ich endlich im Bett landete.

...

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Mittagessen bei Mina

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Mina und ich

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Notfall-Ausrüstung für Erwachsene,
im Angebot für nur € 36,--

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etwa teure Gemüsebrühe (knapp € 10,--)

Samstag, 18.02.2012

Um 11 Uhr vormittags war ich mit Mina, meiner Tutorin während meines Stipendien-Aufenthaltes in Japan (1988/1989) am Bahnhof von Meidaimae verabredet. Eine knappe Stunde habe ich bis dahin gebraucht, konnte mir also morgens Zeit lassen beim Anziehen und Frühstücken (Reisbällchen und Joghurt).
Mina war mit dem Fahrrad zum Bahnhof gekommen und hat es zurück zu neben sich her geschoben. Die Straßen dort um den Bahnhof sind sehr eng, so dass zwei Autos nicht aneinander vorbei kommen. Nach etwa 15 Minuten waren wir bei Mina zuhause. Ihre Tochter hat uns aufgemacht. Sie ist für ihr Alter (12) recht groß, und ein hübsches Mädchen.
Die Familie wohnt in einem neu errichteten Einfamilienhaus, das für japanische Verhältnisse sehr geräumig ist. Mir hat es jedenfalls gefallen. In der Wohnküche im ersten Stock habe ich Mina bei Mittagessen-Kochen zugeschaut und mich mit ihr unterhalten. Ich Mann und ihre Tochter gesellten sich beim Essen dazu. Später gab es noch Kuchen und Tee, und am frühen Nachmittag kam auch der Sohn, der in der 10. Klasse ist, nach Hause. Er hat auch samstags Unterricht in der Schule! Er ist anscheinend kein sehr gesprächiger Typ. Erst als ich schon fast wieder am Gehen war, taute er etwas auf.
Mina und ich haben gequatscht, gequatscht, gequatscht... Gegen 19 Uhr, als schon überlegt wurde, ob ich noch zum Abendessen bleibe, wollte ich mich dann doch verabschieden. Mir brummte schon der Schädel vom vielen Japanisch-Reden. Mina und ihr Mann haben mich mit dem Auto zum Bahnhof gebracht – das heißt, bis kurz davor, da die Bahnschranke vor dem Bahnhof nicht aufging. An dem Bahnhof Meidaimae kreuzen sich zwei Bahnlinien, und genau auf der einen, die ich hätte bis Shinjuku nehmen sollen, hatte sich jemand etwa 10 Minuten zuvor vor den Zug geworfen. Das scheint hier öfter der Fall zu sein. Als ich mich vor sechs Tagen mit Akiko in Shinjuku getroffen hatte, kam Akiko erst sehr spät nach Hause, weil auf ihrer Strecke auch ein Selbstmörder den Verkehr „blockiert“ hat.
Ich habe also die andere Linie nach Shibuya genommen, und weil ich nun schon mal in Shibuya war, bin ich dort noch ein bisschen durch das Tokyu-Kaufhaus gewandert, in der Schreibwaren-Abteilung hängen geblieben und anschließend noch in die Lebensmittel-Abteilung, weil ich Durst hatte.
Über Shinjuku und Akabane ging es zurück nach Kitaurawa. In Akabane, am Bahnhof, gab es Sushiröllchen im Sonderangebot. Davon habe ich mir gleich eine Packung fürs Frühstück am nächsten Morgen mitgenommen. Und in Kitaurawa habe ich einen kleinen Umweg über den 24-Stunden-Laden (der aber nicht das hatte, was ich suchte) und das Antiquriat gemacht. Jetzt stehen wieder ein paar Bücher mehr im Regal in meinem Zimmer!
Zum Tagebuch-Schreiben war ich an diesem Abend viel zu müde...

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